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Mythen Persönlichkeitsstörungen

Top 10 Mythen über Persönlichkeitsstörungen

Geht es um Persönlichkeitsstörungen, gibt es viele Mythen, Missverständnisse und Fehlinformationen. In diesem Beitrag findest 10 der häufigsten Mythen und Fakten dazu, wie es sich tatsächlich verhält.

Mythos: Persönlichkeitsstörungen sind keine echten psychischen Erkrankungen

Fakt: Persönlichkeitsstörungen wurden wissenschaftlich untersucht, belegt und können sogar mit messbaren neurologischen Unterschieden in Verbindung gebracht werden.


Mythos: Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung haben alle einen niedrigen IQ

Dieser Mythos hält das Vorurteil und das damit verbundene Stigma aufrecht, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung „dumm“ sind. Dieses Stigma kann eine Person davon abhalten, zuzugeben, dass sie ein Problem hat, die benötigte Hilfe zu bekommen oder Medikamente einzunehmen.

Fakt: Persönlichkeitsstörungen beeinflussen das gesamte Intelligenzspektrum. Hier in unserer Community sprechen wir über funktionsschwache und funktionstüchtige Menschen, um zwischen Menschen mit hohem IQ und niedrigem IQ zu unterscheiden. Wir haben Beispiele von Menschen mit schweren Fällen von Persönlichkeitsstörungen gesehen, die extrem intelligent sind, Jobs mit hoher Verantwortung oder Autorität in der Regierung und in geschäftlichen und sozialen Gruppen ausüben.


Mythos: Alle Menschen mit Persönlichkeitsstörungen wurden als Kinder missbraucht.

Fakt: Ungefähr 75% der Menschen mit Persönlichkeitsstörungen wurden als Kinder körperlich, emotional oder sexuell missbraucht. Damit bleibt eine riesige Zahl – etwa 1 von 4 Betroffenen, die keine Missbrauchserfahrungen haben.


Mythos: Alle Menschen denken, fühlen und verhalten sich im Grunde gleich oder folgen zumindest der gleichen Logik.

Fakt: Das Denken jedes Menschen ist so einzigartig wie die DNA in ihm. Man kann die Gedanken und Verhaltensweisen einer Person mit Persönlichkeitsstörung nicht basierend auf der eigenen Logik interpretieren.


Mythos: Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sind im Grunde nur egoistisch.

Fakt: Eine Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung. Betroffene haben es sich nicht ausgesucht und können nichts dafür. Ihre Gehirne funktionieren nachweisbar anders, als die von Menschen ohne psychische Erkrankung. Sie können oft wirklich nicht anders, ganz egal wie sehr man es ihnen gerne unterstellen möchte.

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ACHTUNG: Das bedeutet nicht, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen nicht für ihr eigenes Verhalten verantwortlich gemacht werden sollten – sie sollten es unbedingt. Es wäre aber auch ein Fehler, Menschen mit Persönlichkeitsstörungen einfach als psychisch gesunde Menschen zu betrachten, die egoistisch sind!


Mythos: Menschen mit Persönlichkeitsstörungen können sich ändern, wenn sie nur wollen.

Fakt: Obwohl eine Behandlung der Symptome durch eine Kombination von Medikamenten, Therapie und persönlicher Arbeit möglich ist, können sie die Erkrankung nicht vollständig verschwinden lassen. Persönlichkeitsstörungen sind psychische Erkrankungen, die auf neurologischen Unterschieden beruhen und für die es keine bekannte Heilung gibt.


Mythos: Persönlichkeitsstörungen können nicht therapiert werden.

Fakt: Eine Reihe von Studien haben gezeigt, dass es zwar keine vollständige Heilung für Persönlichkeitsstörungen gibt, viele Symptome jedoch durch Kombinationen von Medikamenten, Therapie und harter Arbeit effektiv behandelt werden können.


Mythos: Persönlichkeitsstörungen bessern sich von allein mit zunehmendem Alter der Betroffenen.

Fakt: Bei einigen Betroffenen werden die Symptome mit zunehmenden Alter tatsächlich milder. Ob dies der Fall ist, hängt stark von der psychosozialen Lebenssituation des Menschen mit Persönlichkeitsstörung ab.


Mythos: Man kann bei einer Person mit einer Persönlichkeitsstörung durch eigenes Handeln Genesung oder Heilung herbeiführen.

Fakt: Persönlichkeitsstörungen sind echte psychische Erkrankungen – und sie hängen nicht davon ab, was wir tun oder nicht tun, sagen oder nicht sagen. Niemand kann eine Persönlichkeitsstörung mit Liebe, Wut, Unterwerfung oder Ultimaten heilen, genauso wenig wie man eine Hausstauballergie mit einem Putzlappen heilen kann.


Mythos: Nur Frauen haben HPS und BPS – Nur Männer haben NPS und APS.

Fakt: BPS und HPS werden häufiger bei Frauen diagnostiziert und NPS und APS werden häufiger bei Männern diagnostiziert – aber es gibt Millionen von Betroffenen beiderlei Geschlechts bei allen Persönlichkeitsstörungen.

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Mythos: Alle Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung sind suizidgefährdet oder begehen Selbstverletzungen

Fakt: Selbstverletzung ist nur eines von 9 möglichen Kriterien für eine BPS. 5 von 9 sind für die Diagnose einer BPS erforderlich. Selbstverletzungen, Suizidgedanken, Suizidversuche und vollzogene Selbsttötungen kommen bei allen Persönlichkeitsstörungen vor, wenn auch bei einigen häufiger als bei anderen.


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