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Schizoide Persönlichkeitsstörung SPS

Die Schizoide Persönlichkeitsstörung (SPS), ist die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermässiger Vorliebe für Fantasieeinzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben.

Personen mit Schizoider Persönlichkeitsstörung zeigen aber dennoch auch eine starke Sehnsucht nach Nähe und weisen eine erhöhte Komorbidität mit Depressionen auf.

Personen mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung gehen aufgrund ihrer Schemata davon aus, dass „Beziehungen sich nicht lohnen“ und dass Beziehungen auch eher gefährlich sind. Und so bauen sie sich selbst gegenüber ein Glaubenssystem auf, dass sie Menschen auch nicht brauchen: Sie schaffen damit eine sehr starke „Selbst-Ideologisierung“ der Art: „Ich komme gut allein klar.“

SPS-Betroffene machen ausgedehnte Aktionen allein, und selbst wenn sie in einer Beziehung sind, ist es für sie wichtig, immer wieder Aktionen ohne den Partner zu machen; sie empfinden Alleinsein oft nicht als aversiv und nicht als „Einsamkeit“; sie hassen Gemeinschaftsaktivitäten wie Schulausflüge, Betriebsfeste oder gar Massenveranstaltungen.

Personen mit einem schizoiden Stil haben zwar Kontakte und auch Partnerschaften, geniessen es jedoch, allein zu sein; sie haben nur wenige Freunde, und obwohl sie oft durchaus hohe soziale Kompetenzen aufweisen können, mögen sie Veranstaltungen wenig, auf denen sich mehr als 4 Menschen aufhalten, insbesondere wenn sie diese nicht kennen.

Sie beobachten andere und nehmen wahr, dass diese Beziehungen haben und sich in diesen wohlfühlen; dies kann eine diffuse Sehnsucht und diffuse Unzufriedenheit auslösen. In der Realität bemerken sie auch oft, dass sie doch weniger gut klarkommen, als sie glauben wollen.

Schizoide Persönlichkeitsstörung nach ICD

Die ICD-10 führt die SPS unter F60.1 auf. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

  1. Wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude.
  2. Zeigt emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachte Affektivität.
  3. Reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere oder Ärger auszudrücken.
  4. Erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen.
  5. Wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berücksichtigung des Alters).
  6. Fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die allein durchzuführen sind.
  7. Übermäßige Inanspruchnahme durch Fantasien und Introspektion.
  8. Hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens eine).
  9. Deutlich mangelndes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen. Wenn sie nicht befolgt werden, geschieht das unabsichtlich.
Siehe auch  Was sind Stimmungsschwankungen?
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